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Durch Jakob Wyrsch, Arzt und Freund der Familie, kommt Annemarie von Matt in Kontakt mit Werken von Adolf Wölfli und Anton Müller. Diese Auseinandersetzung bestärkt die Künstlerin darin, Zeichnungen als Werke gelten zu lassen, die ihrer Vorstellung einer minutiösen, handwerklich gekonnten Arbeit nicht entsprechen mussten.
In den Blättern der späten 1940er Jahre verbinden sich geistreiche Kommentare mit witzigen Darstellungen. Auf der Zeichnung „Divinité fabuleuse“ ist eine gehörnte Göttin, deren „Zorn-Horn“ mit einem grünen Stoffband verziert ist, dargestellt. Im Stroh sitzend hat sie gerade ein Ei gelegt oder brütet es aus, wie es im Kommentar heisst: "Niemand kann wissen ob sie Eier legt, oder wird sie dieses ausbrüten". Der Text, der die Figur umgarnt, ist wie eine Anweisung für eine spätere Ausführung verfasst, wobei der Vermerk, dass genau diese Ausführung nicht erfolgen sollte, ebenfalls festgehalten ist. Die unfertig ausgeführte Skizze ist als Wunschbild für später gedacht, wenn eine Vervollkommnung wieder möglich ist.
Christoph Lichtin