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Der grosse Einsatz der zivilen Bevölkerung beim Grenzübertritt der Bourbaki-Armee in die Schweiz ist legendär. Viele leerten damals die eigenen Keller und Vorratskammern, um die entkräfteten Ankömmlinge mit einer ersten Malzeit zu versorgen. Castres widmet dem Zusammentreffen der Soldaten mit der Dorfbevölkerung einen grossen und für die Bildaussage entscheidenden Teil im Rundbild: Diesseits der Grenze, im freien Feld zwischen dem Bahndamm und der Strasse ruhen sich die Erschöpften aus. Sie scharen sich um wärmende Lagerfeuer. Zwischen ihnen sind die Leute aus dem Dorf überall hilfreich am Werk.
Dieser Bildteil ist ein Konglomerat von locker angeordneten Genreszenen, die in sich lauter eigenständigen Kompositionen sind. Unter ihnen entdeckt man auch jene anmutige Gruppe von Bauernfrauen, welche auf der Luzerner Studie mit ihren vollen Proviantkörben zu den ausgehungerten Soldaten unterwegs sind. Castres hat diese Teilszene im Hinblick auf das Panorama entworfen und später mit kleinen Veränderungen im Rundbild integriert. Sie ist zu einem Zeitpunkt entstanden, als Castres bereits eine Vorstellung vom Gesamtentwurf hatte, denn die starke Aufsicht rechnet mit dem erhöhten Standort im Panorama. Ihre Endgültigkeit ist ausserdem durch die volle Signatur des Meisters unterstrichen.
Brigit Kämpfen-Klapproth