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Im Sommer 1922 unternimmt der österreichische Maler Anton Faistauer, veranlasst durch Walter Minnich, eine ausgedehnte Reise in die Schweiz, wo er das Landschaftsbild von Montreux (KML 361x) und wohl auch das Porträt des Sammlers (KML 2006.9x) malt. Inmitten einer grünen Gartenlandschaft steht der Dargestellte in braunem Anzug und mit Panamahut. Rechts im Bild ist die Fassade eines Hauses erkennbar, im Hintergrund einige Bäume, die den Blick auf den blauen Himmel nur fragmentarisch freigeben.
Das Bild besticht durch seine lebendige Farbigkeit, die als Gegenstück zur beinahe maskenhaften Figur steht. Dabei fällt auf, dass Faistauer den Sammler als Ganzkörperdarstellung abgebildet hat. Vergleichbare Bildanordnungen sind im Werk Faistauers nicht festzustellen. Der Künstler hat vorwiegend Halbkörper- und Brustdarstellungen angefertigt. Auch in Gegenüberstellung mit weiteren Minnich-Porträts aus der Sammlung des Kunstmuseums Luzern, sticht das Werk heraus. Das Fehlen von fassbaren Merkmalen im Gesicht Minnichs und die Distanz zum Dargestellten, machen eine Identifizierung desselben beinahe unmöglich. Wie im Damenbildnis (KML 360x) verfolgt Faistauer nicht in erster Linie charakterliche Züge der jeweiligen Persönlichkeit, sondern versucht vielmehr durch die Farben selbst und deren Komposition der Person Ausdruck zu verleihen..
Melanie Rui